Sie werden fragen, wie der Berg zu seinem Namen gekommen ist.
Auf Landkarten des vorigen Jahrhunderts wird er als Gickelsberg (gicken=gucken,
spähen) bezeichnet.
In welcher Beziehung steht der Berg nun zu den Schweden?
Der Name Schwedenstein hat sich seit 1832 eingebürgert, als hier
eine Gedenkfeier zum 200. Todestag des legendären Schwedenkönigs
Gustav Adolf (gestorben während des 30jährigen Krieges) veranstaltet
wurde. Eine Legende erzählt auch, dass auf den Feldern in der Nähe
des Berggipfels schwedisches Geld gefunden wurde, welches von den schwedischen
Truppen stammte, die im Jahre 1706 hier lagerten. Auf dem Gipfelstein wurde
die Inschrift Gustav Adolf Rex 1632 eingemeißelt.
Anlässlich des 300. Jahrestages des Religionsfriedens von 1555
wurden der Name des Pulsnitzer Pfarrers Weißenborn und die Jahreszahl
1855 eingeschlagen. Weiterhin sind die Jahreszahlen 1674 und 1763 und die
Initialen C.K.O., welche durch zwei lateinische Kreuze getrennt sind, zu
sehen.
Die geheimnisumwitterte Felsengruppe ist der eigentliche SCHWEDENSTEIN.
Gleich daneben steht ein Granitblock als schlichter Gedenkstein für
5 bekannte Lausitzer Persönlichkeiten:
B.Ziegenbalg (1682-1719) – Missionar
E. Rietschel (1804-1861) – Bildhauer
J.Kühn (1825-1910) – Landwirtschaftswissenschaftler, alle
aus Pulsnitz;
G.E.Lessing (1729-1781) – aus Kamenz sowie
J.G.Fichte (1762-1815) – Philosoph aus der Gemeinde Rammenau.
Im Jahre 1898 ließ der Pulsnitzer Gebirgs- und Verschönerungsverein
einen 14 m hohen Aussichtsturm erbauen. Das Gelände wurde von dem
pulsnitzer Fabrikanten Paul Raupach zur Verfügung gestellt, welcher
sich selbst im Jahre 1901 gegenüber dem Turm ein Landhaus errichten
ließ. Es wurden schöne Parkanlagen und 1902 eine öffentliche
Strasse angelegt. 1909 wurde die noch heute bestehende Veranda gebaut und
der Schwedenstein erhielt die Schankerlaubnis.
Im Jahre 1966/67 wurde die Schankstube der Villa, das heutige Bergrestaurant
errichtet.
In den Jahren 1990/91 wurde der Aussichtsturm um 4 m aufgestockt, und es erfolgte erstmals nach fast 90 Jahren eine Grundsanierung des Turmes. Damit erreichte der Schwedenstein mit seinem Aussichtsturm eine Gesamthöhe von 434,5 m über dem Meeresspiegel und ermöglicht bei klarem Wetter eine herrliche Fernsicht über das Lausitzer Land bis ins Erzgebirge und nach Nordböhmen.
Am 14.August 1998 zum 100jährigen Turmjubiläum wurde die Eisengussbüste
„Kurfürst Friedrich August der Gerechte“ 1. König von Sachsen
wieder aufgestellt.